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Auch die letzten Journalisten und Vermögensverwalter haben es inzwischen bemerkt: Nachhaltige Geldanlagen haben sich vom Nischenprodukt zur gewichtigen Assetkategorie entwickelt. Unser aktueller Medienrückblick zum Thema zitiert Stimmen aus der Fachwelt und beginnt mit den Wahlprüfsteinen des Forums für Nachhaltige Geldanlagen (FNG) für die Europawahl.



UN FlaggeVor der Wahl zum Europäischen Parlament am 26. Mai hat das Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG) den zur Wahl stehenden Parteien Fragen zu Nachhaltigen Geldanlagen und einem Nachhaltigen Finanzmarkt gestellt (1). Dabei ging es um die Bedeutung und Rolle des Finanzsektors bei der Förderung von Nachhaltigkeit, um die Maßnahmenpakete des EU-Aktionsplans und um die Rolle von Sustainable Finance in der EU.


„Nachhaltigkeit gewinnt dramatisch an Bedeutung“, findet Alexander Schindler im Interview mit dem Anlagemagazin „rendite“ (2). Schindler ist seit 2004 Vorstand Union Investment und dort zuständig für Institutionelle Kunden und Nachhaltigkeit. Als wichtigen Aspekt des nachhaltigen Investierens sieht er „insbesondere auch die Langfristigkeit“, es gehe hier „nicht um die kurzfristige Optimierung von Renditen“.


Desinvestment und Divestment: Assetmanager bestrafen Klimasünder


Das Portal fundresearch (3) widmet sich dem zunehmenden „Desinvestment“ der Asset Manager aus „Unternehmen, die dem Klima schaden“. Aufhänger des Artikels von Thomas Gräf sind die andauernden Proteste der Klimaktivisten von „Extinction Rebellion“ in London, die auch vor der Zentrale des britisch-niederländischen Mineral- und Erdölunternehmens Royal Dutch Shell nicht Halt machten. Klimasünder stehen laut Gräf auch auf der Liste der Initiative Climate Action 100+.


Dass „Banken und Versicherer in Deutschland häufig weiter beim Kohleausstieg“ sind als die große Koalition, stellt der Grüne Europa-Abgeordnete Sven Giegold im Interview mit dem Deutschlandfunk Kultur fest (4). Auch er geht auf das Divestment ein, also den Ausstieg aus bestimmten Investitionen: „Wenn das schockartig kommt, dann droht uns eine neue internationale Finanzkrise.“ Im Moment werde in Brüssel geprüft, „wie der Umweltengel, der ja europäisch normiert ist, so umgestaltet werden kann, dass er auch für die Finanzanlagen funktioniert.“


Umschalten und Umschichten: Luxus in Grün und leichtsinnige Anleger


Wie stehen die Aktien für Nachhaltigkeit?„Die Wirtschaftselite entdeckt das Thema Nachhaltigkeit“, berichtet das Manager Magazin (5) und hat dabei eine Doppelmission ausgemacht: „das Klima retten – aber auch den eigenen Lebenswandel“. Da geht es etwa um Gun­ther Gamst, Deutsch­land-Ge­schäfts­füh­rer des Kli­ma­an­la­gen­her­stel­lers Dai­kin, der auf seinem Mal­lor­ca-Ur­laub Plastikmüll aus dem Wasser seiner Lieblingsbucht fischt; oder den Fre­e­net-CEO Chris­toph Vila­n­ek: er hat um­ge­schal­tet, seinen Por­sche 911 Tar­ga 4S verkauft und fährt nun mit dem Fahr­rad ins Büro.

„Die Anleger sind zu sorgenfrei“ meint Mark-Uwe Falkenhain in „Das Investment“ (6). Nach Ansicht des Geneon-Vermögensverwalters blenden Anleger Risiken an den Aktienmärkten derzeit weitgehend aus. Er empfiehlt, „die Aktienbestände entweder zurückzufahren oder abzusichern“. Bemerkenswert ist dabei der Nachsatz: „Das Umschichten in nachhaltige Investments kann weitere Risiken begrenzen.“


Zitierte Quellen:


(1) Rendite (Ausgabe Mai 2019), Interview Börsen-Zeitung, 03.05.2019, Autor Kai Johannsen und Werner Rüppel, Nummer 72, Link: Boersen-zeitung.de

(2) Forum Nachhaltige Geldanlagen, 2.5.2019: Die Positionen der deutschen Parteien zu Nachhaltigen Geldanlagen und einem nachhaltigen Finanzmarkt,

(3) fundresearch.de, 2.5.2019: Investoren wenden sich von Klimasündern ab, von Thomas Gräf

(4) Deutschlandfunk Kultur, 27.04.2019, Interview mit Sven Giegold: „Unser Geld soll keinen Schaden anrichten in der Welt“ (Moderation: Annette Riedel)

(5) Manager magazin, Ausgabe 5/2019 (Vorschau)

(6) dasinvestment.com, Mark-Uwe Falkenhain, 29.04.2019

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