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Ob Unternehmen oder Privatleute: Für beide besteht in der Coronakrise dasselbe Problem – wie können sie angesichts gravierender Umsatzeinbrüche, Kurzarbeit bzw. Jobverlust finanziell überleben? Auch die staatlichen Hilfspakete in Milliardenhöhe helfen dem Einzelnen wenn überhaupt nur kurzfristig. Hier kommen andere Finanzierungsmodelle ins Blickfeld und sind plötzlich gefragt: zum Beispiel Crowdfunding, oder auch Kredite von-privat-zu-privat über Crowdlending Plattformen.

„Crowdfunding basiert auf den Prinzipien der Teilhabe, Transparenz und Eigenverantwortung. Die direkte Finanzierungsform kann solidarisch und gemeinschaftlich ausgestaltet werden: Werte, die in den jetzigen Zeiten besonders gefragt sind.“ (1) So beschreibt es das Branchenmagazin crowdfunding.de. Auch der momentane „Schub bei der Digitalisierung“ werde sich „positiv auf die Akzeptanz von Crowdfunding auswirken“, welches bei vielen älteren und nicht-internetaffinen Menschen bislang unterdurchschnittlich ausgeprägt sei. Zudem fördere Crowdfunding der Gedanken der zupackenden Eigeninitiative, die sich nicht darauf verlässt, „dass der Staat und seine Institutionen die Dinge wieder in Ordnung bringen“. Ganz nach dem Motto des Genossenschafts-Vordenkers Friedrich Wilhelm Raiffeisen*: „Was dem einzelnen nicht möglich ist, das vermögen viele.“

#CrowdBeatsCorona: seriöse Startups im Gesundheitssektor unterstützen

Was vielen möglich ist, wenn sie sich vernetzen und unterstützen, stellten Deutschlands Crowdfunding-Plattformen im Mai 2020 selbst tatkräftig unter Beweis: Sie bildeten unter #CrowdBeatsCorona eine Allianz, um Start-ups im Kampf gegen das Corona-Virus bestmöglich finanzieren zu können. Zustande kam das Bündnis auf Initiative von Aescuvest: Die auf den Gesundheits- und Life Sciences-Sektor spezialisierte Plattform ermöglicht Start-ups, die sich seriös mit Forschung oder der Entwicklung von Produkten und Lösungen zur Bekämpfung der Covid-19-Pandemie befassen, kurzfristige Finanzierungskampagnen, um den Markteintritt zu beschleunigen. Der Bundesverband Crowdfunding zitiert in seiner Pressemittelung Dr. Patrick Pfeffer vom Bündnis #CrowdBeatsCorona: „Über uns können Start-ups viel schneller als Verbindungen im europäischen Gesundheitssektor die Unternehmen dabei unterstützen, schnellstmöglich Zugang zu regionalen, nationalen und EU-Fördermitteln beziehungsweise Subventionen zu erhalten.“ (2)

Crowdlending: wenn viele einem helfen

„Was der einzelne nicht vermag, das machen viele für ihn möglich.“ Mit dieser abgewandelten Form des Raiffeisen-Credos könnte man eine andere Form des Crowdfundings charakterisieren: das „Crowdlending“. Der Begriff besteht aus den englischen Wörtern „crowd“ (= Menschenmenge) und „lending“ (= Leihe). Zusammengesetzt bezeichnet er die Kreditvergabe von vielen Privatanlegern an eine andere Privatperson oder an ein Startup-Unternehmen, die bei einer Bank kaum Chancen auf einen Kredit hätten. Die potentiellen Kreditgeber und Kreditsuchenden werden auf speziellen Internetplattformen zusammengebracht.

Eine spezielle und zunehmend beliebte Form des Crowdlending ist die P2P-Finanzierung. Dirk Elsner erklärt sie in seinem Artikel auf capital.de (3): „Die Abkürzung P2P steht für Peer-to-Peer. Das englische Wort Peer wird übersetzt mit ‚Gleichgestellter‘, ‚Ebenbürtiger‘. Im Finanzwesen versteht man unter P2P-Finanzierung über Internetplattformen vermittelte Darlehen oder Eigenkapitalmittel, bei der private und institutionelle Geldgeber die Finanzmittel den Suchenden zur Verfügung stellen.“

Eine solche Crowdlending Plattform ist mintos.com. Deren Blog bietet laut capital-insider.de (4) „sehr viele Einblicke, wie es in der P2P-Branche läuft“. Außer dem mintos-Blog stellen die capital-insider in ihrem Beitrag vier weitere ausgewählte Finanzblogs zu anderen Bereichen vor: Für nachhaltiges Investieren empfehlen sie den Blog von fairzinsung.

Quellen:

(1) crowdfunding.de („Crowdfunding in der Coronakrise“)

(2) Pressemitteilung des Bundesverband Crowdfunding, 11.05.2020

(3) Dirk Elsner: Übersteht die Peer-2-Peer-Finanzierung die Corona-Krise?, capital.de, 28.05.2020

(4) Capital-insider.de: Finanzkanäle 2020 – Diese 5 Seiten solltest du kennen, 22.07.2020

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