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Nachhaltigkeitsbetrachtung von Gebäuden – was heißt das?
Mit jedem Gebäude gehen – vom Bau über den Betrieb bis hin zum Recycling – Umweltbeeinträchtigungen einher. Relevant sind u.a. die Umweltwirkungen aller verwendeten Bauprodukte – zum Beispiel, welche Ressourcen und Energiemengen bei der Produktion benötigt wurden und welche Emissionen bei Herstellung, Transport sowie während der Nutzung und beim Rückbau freigesetzt werden.

1. Ressourcen schonen – beim Bau und der Nutzung von Gebäuden
Ressourcenschonung ist als ökologische Dimension ein wesentliches Schutzziel nachhaltigen Bauens. Wichtige Aspekte dabei sind: ein optimierter Einsatz von Baumaterialien und -produkten, eine geringe Inanspruchnahme von Flächen sowie eine Senkung des Energiebedarfs vom Bau über die Nutzung und den Betrieb bis hin zum Abriss eines Gebäudes.

2. Der soziale Faktor – bezahlbaren Wohnraum schaffen
Rasant steigende Mieten und zu wenig Wohnraum sind vor allem in unseren Städten sozialer Sprengstoff. In diesem Kontext haben nachhaltige Bauprojekte den „Auftrag“, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Mögliche Lösungsansätze sind: Die Mischnutzung von Baugrundstücken oder die Entwicklung gemeinschaftlich genutzter Wohnprojekte.

SDG 11: Alle Menschen sollen Zu­gang zu an­ge­messen­em Wohn­raum (…) haben.

3. Soziales Miteinander fördern
Eine bunte Durchmischung der Bewohner ist Bestandteil einer nachhaltigen Bauweise. Gemeint ist eine generationenübergreifende Nutzung sowie ein Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung. Nachhaltige Gebäude ermöglichen dies durch eine barrierefreie bzw. barrierereduzierte Bauweise.

4. Fassadenbegrünung – ökologisch wertvoll
Gerade in den Städten ist das Potenzial für eine Verbesserung unseres Klimas enorm. (Videotipp: Vortrag von Prof. Antje Boetius: „Klimakrise – worum geht’s und was hat das mit uns zu tun?“)

Ein wichtiger Baustein für ein besseres Stadtklima sind Fassadenbegründungen. „Es gibt kein technisches System, das vergleichbar vielfältige und zweckmäßige Positivwirkungen entwickeln kann. Zu den erwarteten Wirkungen gehören Verschattung und damit einhergehende Kühlung, Filterung und Bindung von Staub und Luftschadstoffen, Beitrag zur Biodiversität, Zurückhalten von Wasser vor schnellem Versickern, Abmilderung extremer Temperaturen sowie Schall-, Strahlungs- und Witterungsschutz.“ (Quelle: Wikipedia)

Ein weiterer Bonus: Bewohner und Anlieger empfinden begrünte Fassaden als angenehm und abwechslungsreich.

5. Standortwahl – wichtiger Einflussfaktor für die Klimabilanz

Nachhaltig geplante Gebäude leisten einen wichtigen Beitrag zur Mobilitätswende. Denn eine gute Anbindung an den Öffentlichen Nahverkehr oder auch das Angebot von Ladestationen für E-Autos wirkt sich positiv auf die CO2- und Mobilitätsbilanz des Gebäudes im Betrieb aus.

6. Umwelt-Produktdeklarationen von Bauprodukten
Environmental Product Declarations (EPDs) dokumentieren die umweltrelevanten Merkmale von Bauprodukten und liefern so die Basisinformationen für die Beurteilung der ökologischen Gebäudequalität. Diese ist für die ganzheitliche Betrachtung und damit auch für die Nachhaltigkeitsbewertung von Bauwerken wesentlich. Sie liefern eine wissenschaftlich fundierte Datengrundlage für Gebäudebewertungen im Hinblick auf die ökologische und technische Qualität und treffen Aussagen zur Umwelt- und Gesundheitsverträglichkeit von Bauprodukten

7. Regenerative Baumaterialien sind aktiver Klimaschutz
Baustoffe sind in ihrer Produktion, Verwendung und Entsorgung klimarelevant. Die Nutzung regenerativer Baustoffe (wie z.B. Holz) reduziert die CO2-Belastung eines Bauvorhabens und schneidet ökologisch, baubiologisch und physikalisch im Vergleich zu konventionellen Baustoffen vielfach besser ab – und zwar über den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes.

8. Klimaneutrales und CO2-freies Heizen mit Solarenergie
Klimaneutrales Heizen ist ein Schritt „in die richtige Richtung“ in Sachen Energiewende und eine Selbstverständlichkeit für Bauherren nachhaltiger Bauten. Solarkollektoren (aus optischen Gründen gerne auf dem Dach einer Immobilie montiert) sind modern, energieeffizient, umweltbewusst und nachhaltig.
Und wer darüber hinaus noch mehr für Sonnenenergie sammeln will, stellt sich einfach zusätzlich ein kleines Kraftwerk auf Balkon oder Terrasse.

9. CO2-Reduktion durch die Verwendung von regionalen Baustoffen
Der Transport der Materialien zur Baustelle ist einer von vielen Positionen in der Öko-Bilanz eines Gebäudes. Wer regional produzierte Baustoffe verwendet, kann Transportwege kurzhalten und den Ausstoß von CO2 vermindern.

10. Von der Wiege bis zur Wiege – Denken in Kreisläufen
Ressourcen nicht verschwenden, sondern diese weiter verwenden ist ein wichtiger Leitsatz in der Nachhaltigkeitsdebatte. Dabei steht nicht ausschließlich der erste Nutzen von Rohstoffen im Mittelpunkt der Überlegungen, sondern auch ihre Weiterverwendung. So sollen Gebäude z.B. so gestaltet werden, dass sie zurückgebaut, Baustoffe sinnvoll recycelt und wiederverwertet werden können. Organische Bestandteile eines Produktes könnten dann zum Beispiel auf dem Kompost landen und bleiben im Kreislauf der Natur. Wie so ein Gebäude geplant wird und wie es aussehen kann, zeigt die Stadt Venlo. Sie hat ihr Rathaus nach diesem Prinzip errichtet.

Auch wir entwickeln nachhaltige Immobilien und sorgen für ihre Finanzierung – aktuell mit der Realwertanleihe Bad Honnef 2025 und der Realwertanleihe Dauthe 2024. 

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