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Anlässlich des Weltalphabetisierungs- und Weltbildungstages der UNESCO möchten wir Sie mit dem ABC der fairen Finanzen und nachhaltigen Geldanlagen über faire Kapitalanlagen von A bis Z informieren!

wie Ausschlusskriterien

Ausschlusskriterien sind ein Teil eines Investmentansatzes, der bestimmte Anlagen oder ganze -klassen vom Investment ausschließt, wenn sie gegen bestimmte definierte Parameter verstoßen. Das Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG) beschreibt in seinem Glossar unter »Ausschluss«: »Dieser Ansatz schließt systematisch bestimmte Investments oder Investmentklassen wie Unternehmen, Branchen oder Ländern vom zulässigen Investment-Universum aus, wenn diese gegen spezifische Kriterien verstoßen. Verbreitete Kriterien sind Waffen, Arbeitsrechts- und Menschenrechtsverletzungen, Umweltzerstörung, Korruption und Bestechung, Glückspiel, Kernenergie, Pornographie, Tabak und Tierversuche.«
Quelle: Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG), Glossar

 

wie Best-in-Class und Best-of-Class

«Das Best-in-Class-Prinzip besagt, dass von einem großen Anlageuniversum – etwa den 2500 weltgrößten Konzernen – aus allen Branchen diejenigen Unternehmen ausgewählt werden, die die besten Nachhaltigkeitsleistungen ihrer Branche erbringen. Diese Unternehmen, meist Konzerne, sind keine »nachhaltigen« Unternehmen, sondern solche, die in vielen Bereichen der Unternehmensführung und des Kerngeschäfts überzeugende Aktivitäten hinsichtlich umwelt- und sozialverträglicheren Wirtschaftens unternehmen.«

»Als Gegenentwurf zum Best-in-Class-Konzept, bei dem konventionelle Unternehmen vorherrschen, wurde von Vermögensverwaltern das Best-of-Class-Konzept entwickelt. Eine Investmentstrategie nach dem »Best-of-Class«-Ansatz investiert nur in nachhaltige Branchen und dort jeweils in den Branchenbesten. Hinter dem neuen Branding verbergen sich jedoch kaum andere Konzepte als diejenigen, die schon lange existierende Umwelt- oder Ökofonds verfolgen.«

Zitate aus dem Artikel »Best-in-Class-Konzept« im »Lexikon der Nachhaltigkeit« (Betreiber: Industrie- und Handelskammer Nürnberg für Mittelfranken). Der ausführliche Artikel ist hier zu finden: Lexikon der Nachhaltigkeit

 

wie Carbon Bubble

»Die Carbon Bubble, auch CO2-Blase oder Kohlenstoffblase genannt, ist eine Theorie aus dem Umfeld der Klima- und Wirtschaftsforschung. Der Begriff beschreibt eine mögliche Überbewertung von Unternehmen, die ihre Wachstumsprognosen für die nächsten Jahre nur mit einem Verbrauch fossiler Energieträger in einer Größenordnung aufrechterhalten könnten, die gegen die Zwei-Grad-Grenze verstoßen würde.« (…) »Auch die weniger ambitionierten Klimaziele lassen sich nur einhalten, wenn der Verbrauch fossiler Brennstoffe ab sofort stark eingeschränkt wird. Dies bedeutet am Beispiel eines Braunkohlekraftwerks, dass es die für seine Wertschöpfung essentielle Kohle gar nicht erst fördern und verbrennen darf. Gleiches gilt selbstverständlich auch für Mineralöl und Gas fördernde Konzerne. Die teils vor Jahrzehnten erworbenen, teuer eingekauften Schürfrechte für Brennstoffe verlören stark an Wert oder würden sogar wertlos bzw. als Füllmaterial für die Carbon Bubble dienen.« (Quelle: next-kraftwerke.de)

»Die Carbon Bubble bezeichnet die aufgeblähte Investitionsblase in fossile Brennstoffe. Sie ist das Ergebnis einer Überbewertung von Kohle-, Öl- und Gasreserven, die nicht berücksichtigt, dass der Großteil der fossilen Reserven einem hohen Risiko ausgesetzt ist, unverwertbar zu sein. Damit würden sie als sogenannte stranded assets stark oder gar ganz an Wert verlieren.« (Quelle: gofossilfree.org)

 

wie Divestment

»Der englische Begriff Divestment wird auch häufig als Schlagwort für verschiedene Kampagnen zum Entzug von Kapital aus Unternehmen oder Staaten verwendet, die ihren Gewinn mit kritisierten Zwecken erzielen. Im Zusammenhang mit dem Abzug von ausländischen Direktinvestitionen aus sanktionierten Staaten spricht man auch von englisch divestiture. Divestment ist Teil des ethischen Investments.« (wikipedia)

»Mehr Kapital aus »schmutzigen« Anlagen abziehen und nach ökologisch-sozialen Standards investieren. Initiativen, die das fordern, verstehen sich als Teil der Divestment-Bewegung. Welche Wirkung kann sie entfalten? Entstanden ist diese politische Bewegung Ende der 60er-Jahre in den USA.« (Deutschlandfunk Kultur)

 

wie ESG (Kriterien)

»ESG ist die englische Abkürzung für ‚Environment Social Governance‘, also Umwelt, Soziales und Unternehmensführung. Der Begriff ist international in Unternehmen als auch in der Finanzwelt etabliert, um auszudrücken, ob und wie bei Entscheidungen von Unternehmen und der unternehmerischen Praxis sowie bei Firmenanalysen von Finanzdienstleistern ökologische und sozial-gesellschaftliche Aspekte sowie die Art der Unternehmensführung beachtet beziehungsweise bewertet werden. Viele Rating- und Research-Agenturen für Nachhaltigkeit arbeiten mit dem ESG-Ansatz. Zahlreiche Investoren, etwa die Mitglieder der UN-Initiative für verantwortliches Investment (UN PRI), integrieren wichtige ESG-Kriterien in ihre Analysen von Wertpapieren. ESG ist jedoch nicht immer gleichzusetzen mit nachhaltigen Geldanlagen, weil bei ESG oft nur zentrale, für den wirtschaftlichen Erfolg von Unternehmen und Anlagen wichtige Kriterien gemeint sind, nicht aber Hunderte von Aspekten, die viele strenge nachhaltige Konzepte verwenden.« (Quelle: Lexikon der Nachhaltigkeit)

»Allgemeine Beispiele für den Bereich Umwelt (»Environment«) sind Höhe des Energieeinsatzes, Anteil erneuerbarer Energieträger, Klimawandelstrategie, Emissionsausstoß, usw. Unter Soziales (»Social«) sind Aspekte wie bspw. Achtung der Menschenrechte, Verbot von Kinder- & Zwangsarbeit, Chancengleichheit und Diversität, Arbeitsplatzgestaltung, Weiterentwicklung, usw. zu subsumieren. Das Unternehmensführungskriterium (»Governance«) zielt darauf ab, inwieweit Nachhaltigkeit strukturell im Unternehmen verankert ist.« (Quelle: DFGE Institute for Energy, Ecology and Economy)

 

wie Faire Finanzen

In Brasilien und vielen afrikanischen Ländern wird rücksichtslos der Regenwald gerodet und in Europa setzen etliche Länder auf Kernenergie und planen neue Atomkraftwerke. Die meisten Menschen glauben, sie hätten auf solche Entwicklungen keinerlei Einfluss. Dabei könnten sie schon bei der Wahl ihrer Bank und Ihrer Geldanlage mitentscheiden, ob sie bestimmte schädliche Entwicklungen nicht mitfinanzieren wollen, sondern auf Klimaschutz und Menschenrechte setzen. Eine wichtige Entscheidungshilfe, wenn es um das Thema faire Finanzen geht, sind Bewertungsportale wie etwa der Fair Finance Guide.

 

wie Green Bonds

Green Bonds sind grüne Anleihen, mit denen sich Banken, Staaten und Unternehmen Kapital für klima- und umweltschützende Projekte verschaffen. Solche Projekte sind etwa der Bau von Solarparks oder die energetische Sanierung von Gebäuden. Green Bonds sind ein wachsendes Marktsegment, ebenso wie Social Bonds, die in soziale Projekte investieren. Auf fairzinsung sind es zum Beispiel Geldanlage-Produkte im Bereich der Erneuerbaren Energie, wie die Solarenergie-Anleihen, Investments in nachhaltige Immobilien und Social Impact Investments.

 

wie Homo Oecologicus und Homo Reciprocans

»Der Homo oecologicus (lat. hŏmō oecologicus, Ökologischer Mensch) ist das idealtypische Menschenbild des perfekt ökologisch denkenden und handelnden Menschen. Der Begriff wurde erstmals 1989 durch Hans Immler in seinem Buch ‚Vom Wert der Natur‘ eingeführt. Der Begriff stellt ebenso wie sein Gegenstück des sogenannten Homo oeconomicus eine Anspielung auf das biologische Taxon des anatomisch modernen Menschen (Homo sapiens) dar, wobei das Modell des Homo oecologicus als Ergänzung des von einem volkswirtschaftlichen Konzept geleiteten Typus des Homo oeconomicus gesehen wird.« (Wikipedia)

Ein anderes Modell, der Homo Reciprocans, steht bewusst im Gegensatz zum Homo Oeconomicus: »Der Homo Reciprocans basiert auf der Idee, dass Menschen sich reziprok verhalten, d.h. sie belohnen (aus ihrer Sicht) faires Verhalten und bestrafen unfaires Verhalten, selbst wenn für sie dadurch Kosten entstehen.« (Aus: wissensdemokratie.de)

 

wie Impact Investing

»Impact Investment: Investitionen in Unternehmen, Organisationen oder Fonds mit dem Ziel, neben finanziellen Erträgen auch Einfluss auf soziale und ökologische Faktoren zu nehmen.« So definiert es der FNG Marktbericht Nachhaltige Geldanlagen in seinem Glossar. Derselbe Marktbericht stellt fest: »Die Summe Nachhaltiger Geldanlagen von Investoren aus Deutschland, Österreich und der Schweiz erreicht … einen neuen Höchststand.«

Gibt es auch einen deutschen Begriff zum Impact Investing? Im Clip https://www.fairzinsung.com/produkte/realwertanleihe-bad-honnef-2025/erklärt Andreas Mankel, Geschäftsführer der Realwert-III GmbH, was der Begriff ‚Investieren mit Wirkung‘ bei Immobilien meinen kann und wie es in der Praxis funktioniert.

 

wie Jobticket statt Dienstwagen

Ein Jobticket vom Arbeitgeber gilt als geldwerter Vorteil und gehört zu den Sachbezügen, die Arbeitnehmer von ihrem Arbeitgeber für ihre Arbeitsleistung erhalten. Es hat viele ökologische und ökonomische Vorteile: für den Arbeitgeber ist es steuerfrei, wenn er es komplett bezahlt; es erhöht seine Attraktivität für Arbeitnehmer, auch in puncto Nachhaltigkeit; der Nutzer des Tickets entlastet die Umwelt und die Innenstädte durch die Nutzung des ÖPNV statt eines einzelnen Autos. Gegenüber dem Pkw bringt das Jobticket weitere Vorteile: der Nutzer spart Parkgebühren, vermeidet das Stehen im innerstädtischen Stau …

Zu den geldwerten Vorteilen gehört auch der Firmen- oder Dienstwagen. Doch während das Jobticket eine umweltbewusste und ressourcenschonende Mobilität fördert, ist dies beim Dienstwagen längst nicht immer der Fall, sondern öfter sogar das Gegenteil: »Sofern den Arbeitnehmern neben dem Dienstwagen auch Kraftstoffe kostenfrei zur Verfügung gestellt werden, besteht der Anreiz, häufiger mit dem Dienstwagen zu fahren als dies mit einem privaten Pkw der Fall wäre. Zudem bestehen weniger Anreize, öffentliche Verkehrsmittel zu verwenden. Das Dienstwagenprivileg fördert somit den Pkw als Verkehrsmittel und trägt zu Umweltbelastungen des Straßenverkehrs bei.« (Quelle: Umweltbundesamt: Umweltschädliche Subventionen in Deutschland, aktualisierte Ausgabe Dez. 2016)

Axel Schäfer vom Bundesverband Fuhrparkmanagement stellt  auf firmenauto.de fest, dass nicht nur der Staat und die Anreizsysteme, sondern »auch Unternehmen und deren Mobilitätskonzepte und -angebote großen Einfluss auf die Gestaltung der privaten Mobilität ihrer Belegschaft und deren Familien haben. Wird der Firmenwagen auch privat genutzt und schlägt der geldwerte Vorteil gar nur 0,5 zu Buche, kann dies zur Fehlsteuerung von Verkehren unter ökologischen Aspekten führen. Womöglich wird aus Kostengründen das für den vorgesehenen Einsatz schlechter geeignete Fahrzeug angeschafft, bei Hybriden meist mit dem Verbrennungsmotor gefahren mit entsprechend deutlich höherem Verbrauch – ‚bezahlt ja meine Firma‘. Über den Urlaub mit der Bahn oder die wirtschaftliche Sinnhaftigkeit vieler Privatfahrten denke ich natürlich auch nicht nach, wenn der ‚kostenfreie‘ Dienstwagen vor der Tür steht. Alternativen werden von den betroffenen Dienstwagenberechtigten oft nicht in Betracht gezogen.«

 

wie klimaneutral

Die Website climateline.com definiert Klimaneutralität so: »Mit dem Begriff der Klimaneutralität werden Prozesse bezeichnet, bei denen das atmosphärische Gleichgewicht nicht verändert wird und in deren Verlauf es nicht zu einem Netto-Ausstoß von Treibhausgasen kommt. Grundlage für die Beurteilung sind die Ausstöße klimarelevanter Gase, insbesondere CO2. Prozesse werden also als klimaneutral bezeichnet, wenn keine klimarelevanten Gase entweichen, oder bereits ausgestoßene Gase an anderer Stelle wieder eingespart werden.«

Schön und gut, aber was bedeutet das in der Praxis? Oder ist »klimaneutral« nicht bloß Greenwashing? Ina Hiester ist in ihrem Artikel auf utopia.de diesen Fragen nachgegangen und erläutert anhand von Beispielen, wie unterschiedlich der Begriff genutzt wird. Da wir hier über »faire Finanzen« schreiben, nehmen wir natürlich das Beispiel Deutsche Bank: »Auf ihrer Webseite erklärt die Deutsche Bank stolz: ‚Die Deutsche Bank will negative Auswirkungen auf die Umwelt so gering wie möglich halten und arbeitet seit 2013 klimaneutral. Auch den Verbrauch von Ressourcen wie Wasser oder Papier reduzieren wir kontinuierlich.‘ Es ist eine Sache, in Frankfurt mit Ökostrom die 40 Stockwerke des Büroturms hoch und runter zu fahren. Wer aber wie die Deutsche Bank gleichzeitig weiterhin in Kohlebergbau und Ölindustrie investiert, darf sich über den Vorwurf des Greenwashings nun wirklich nicht beklagen.« Doch utopia.de bleibt bei der Kritik nicht stehen, sondern benennt auch die Alternativen, in diesem Fall sind es die Ökobanken.

Zwei hilfreiche Videos zum Thema »Klimaneutral leben« bieten das Umweltbundesamt und die Sendung quarks.de.

 

wie Lebensmittel

Wir meinen: zu fairen Finanzen gehören auch faire Preise für Lebensmittel – zur Existenzsicherung der Landwirte, zum Wohl der Tiere und zu einer gesunden Ernährung für alle.

Die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Dr. Ophelia Nick äußerte sich im März 2022 wie folgt: „Die wahren Kosten unserer Lebensmittel sind längst nicht die, die an der Supermarktkasse angezeigt werden. Wir müssen uns hier ehrlicher machen und Ernährungssysteme in ihrer Ganzheit betrachten. Dabei müssen auch die Auswirkungen der Produktion auf die Umwelt berücksichtigt werden. Nur wenn alle Kosten eingepreist werden, kommen wir zu mehr Tierwohl in Ställen, weniger Pestiziden auf den Äckern und somit zu einer resilienten Umwelt und mehr Artenvielfalt.“ Quelle: https://www.bmel.de

 

wie Mikrofinanz

»Mikrofinanz meint die Bereitstellung zahlreicher, winziger Mikrokredite, die von den Armen genutzt werden sollten, um sich eine das Einkommen sichernde Tätigkeit aufzubauen. Die Idee der Mikrofinanz ist am engsten mit dem in den USA ausgebildeten Ökonomen aus Bangladesch und Friedensnobelpreisträger von 2006, Dr. Muhammad Yunus, verbunden.« So erklärt der Dozent Milford Batement auf blickpunkt-wiso in einem Artikel das Konzept der Mikrofinanzierung.

Kritiker bezweifeln sozialen Mehrwert

Batement findet allerdings, wir sollten »endlich damit beginnen, unsere knappen Ressourcen in wesentlich effizientere Verwendungen umzuleiten, dazu gehören insbesondere Kreditgenossenschaften, Finanzkooperativen, kommunale Entwicklungsbanken und dergleichen.« Ähnlich kritisch bewertet auch die Verbraucherzentrale Bremen in einem Beitrag auf ihrer Seite geld-bewegt.de den sozialen Mehrwert der Mikrofinanz.

Erfolgreiche Beispiele belegen positive Wirkung

Die Verbraucherzentrale sieht zwar auch, dass dadurch strukturelle Armut nicht beseitigt würde, betont aber zugleich: »Auf der anderen Seite gibt es viele Berichte von erfolgreich aufgebauten Kleinunternehmen und zufriedenen Kreditnehmern, die sich erst mit Hilfe der Minikredite grundlegende Bedürfnisse wie Nahrung und sauberes Wasser erfüllen konnten. Wenn die Mikrokreditvergabe mit einer umsichtigen und verantwortungsvollen Beratung einhergeht, Kreditnehmer in grundlegenden Fragen von Finanzplanung und Betriebswirtschaft geschult werden und auf die persönlichen Umstände und Nöte der Einzelnen Rücksicht genommen wird, so können Mikrokredite das Leid armer Menschen lindern und der Grundstein für eine selbstbestimmte Existenz sein.«

Mikrofinanzfonds: Anleger sollten genau hinschauen

In Blick auf die potenziellen Investoren hierzulande heißt es auf geld-bewegt.de: »Investitionen in Mikrofinanzierung gelten als krisensichere und rentable Geldanlage. (…) Anleger sollten jedoch genau hinschauen, wem sie ihr Geld anvertrauen und ob ihre Vorstellung einer sozialen Wirkung damit wirklich erreicht wird.« Das gilt sicher auch für eine neue Variante: die so genannten Mikrofinanzfonds. Hierzu heißt es in einem Beitrag auf boerse.ard: »Entwicklungshilfe leisten und dabei Rendite per Investmentfonds erzielen: Die Idee hinter der inzwischen wachsenden Fonds-Kategorie spricht immer mehr Privatanleger an. Die Zahl der verfügbaren Produkte ist noch gering. Der Investor sollte die Struktur und Eigenarten der Fonds beachten.«

Nach den „Corona-Kriesenjahren“ urteilt der ECOreporter Anfang 2022: „Mikrofinanzfonds: Solide Renditen trotz Corona“ in seinem  Artikel.

 

wie Nachhaltige Geldanlage

Das Bewusstsein für Umwelt- und Klimaschutz ist bei den Bundesbürgern ausgeprägt. Laut einer Anlegerstudie der Gothaer Versicherung sind sogar »53 Prozent der Befragten bereit, in eine nachhaltige Geldanlage zu investieren, auch wenn sie gleichzeitig eine geringere Rendite erhalten würden. Derzeit investieren jedoch erst ca. 20 Prozent der deutschen Bürger in nachhaltige Kapitalanlagen, wie NKI Research in seiner Privatanlegerbefragung 2022 darlegt. (Quelle: https://nk-institut.de/)

Aber wo gibt es denn wirklich nachhaltige Geldanlagen und welche Kriterien soll der Anleger berücksichtigen, um sie aus dem Meer der oft grüngewaschenen Angebote herauszufischen? Antworten darauf gibt zum Beispiel der Report »Wo der Euro den Boden berührt. Nachhaltig Geld anlegen – aber wie?«, den fairzinsung kostenlos zur Verfügung stellt unter www.nachhaltig-anlegen.de.

 

wie Oekofonds und Ökobanken

»Ökofonds ist nicht gleich Ökofonds. Das beginnt schon bei den Bezeichnungen, manche Banken nennen sie ethisch-ökologisch, andere sprechen von nach­haltig oder eng­lisch ‚sustainable‘. Oft tragen die Fonds auch das Wert ‚grün‘ im Namen oder ‚green‘. Doch im Grunde gleicht kein Fonds dem anderen, jeder Manager kocht sein eigenes Süpp­chen und wendet unterschiedliche Kriterien an, um aus dem großen Angebot an Aktien und Anleihen die passenden heraus­zufiltern.« Das schreibt die Stiftung Warentest auf ihrer Website test.de und bietet Orientierungssuchenden diverse Tests nachhaltiger Fonds an.

Bei den Ökobanken gibt es zwar auch Unterschiede, aber die Liste ist noch überschaubar. Wer sich einen Überblick verschaffen will über das Angebot und wissen will, was beim nachhaltigen Bankwechsel zu beachten ist, wird fündig auf utopia.de: Dort werden »die besten nachhaltigen Banken« unter die Lupe genommen.

 

wie Positivkriterien

»Der Anbieter legt nach bestimmten Kriterien fest, in welche Unternehmen und Branchen investiert werden soll. Das können beispielsweise Firmen sein, die im Bereich der erneuerbaren Technologien aktiv sind, oder auch Unternehmen, die sich sozial engagieren.« So beschreibt das Umweltjournal Positivkriterien als einen von vier grundlegenden Ansätzen, »nach denen sich Anbieter von klima- und umweltfreundlichen Geldanlagen unterscheiden lassen«. Die anderen drei sind Ausschluss- oder Negativkriterien, der Best-in-Class-Ansatz und die Nutzung des Stimmrechts als Einflussmöglichkeit.

Werden Positivkriterien angelegt, so erhalten nur solche Unternehmen das Kapital der Anleger, die sich ökologisch, sozial und ethisch vorbildlich verhalten. (s. oeko-fair.de) »Ziel von Positivkriterien ist es, unter gleichartigen Anlagemöglichkeiten diejenigen zu identifizieren und zu bevorzugen, die im Sinne der Ethik/Nachhaltigkeit besser zu bewerten sind und/oder mit denen ein Beitrag zur Erfüllung der SDGs* geleistet wird. Dies geschieht durch die Untersuchung von Unternehmen, Staaten und Branchen nach einer bestimmten Systematik anhand ethisch-nachhaltiger Kriterien.« So definiert es der »Leitfaden für ethisch-nachhaltige Geldanlage in der evangelischen Kirche« (Quelle: https://www.aki-ekd.de)

Der Leitfaden nennt viele Beispiele für Positivkriterien für Unternehmen, hier exemplarisch drei davon:

Sozialverträglich – Bevorzugung von Unternehmen, die Produkte und Dienstleistungen für benachteiligte Personengruppen anbieten, mit denen deren soziale, wirtschaftliche und politische gleichberechtigte Teilhabe gefördert wird.

Ökologisch – Bevorzugung von Unternehmen, die sich konkret für die Reduzierung des Rohstoff-, Wasser- und Energieverbrauchs und/oder der Schadstoff- und Abfallemissionen einsetzen.

Generationengerecht – Bevorzugung von Unternehmen, die eine verbesserte Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglichen und/oder eine Alterssicherung anbieten.

*Sustainable Development Goals (SDGs) – Die Agenda 2030 wurde 2015 von allen UN-Mitgliedsstaaten verabschiedet und gilt für alle Staaten dieser Welt. Entwicklungsländer, Schwellenländer und Industriestaaten. Das Kernstück bildet ein Katalog mit 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs), die 17 Ziele finden Sie hier https://www.fairzinsung.com/sdg-ziele-fuer-nachhaltige-entwicklung/

 

wie Qualität in der Beratung zu nachhaltigen Geldanlagen

Seit 2021 müssen Anlageberater in Banken und Sparkassen ihre Privatkunden danach fragen, ob sie bei der Kapitalanlage auf ökologische und soziale Kriterien und auf eine verantwortungsvolle Unternehmensführung achten wollen.

Am 2.8.2022 trat eine neue Richtlinien in Kraft, die den Wertpapierverkauf transparenter und das Finanzsystem zugleich nachhaltiger machen soll.

Die Tagesschau führte aus: „Ab sofort müssen Finanzberater Anleger explizit danach fragen, ob sie ihr Geld nachhaltig investieren wollen. Doch auch hier lauern Fallstricke, glaubt Anlagestratege Christian Kahler von der privaten Vermögensverwaltung Kahler und Kurz Capital: „Wir kennen diese Prozesse: Da werden 20 bis 30 Seiten mit Kleingedrucktem ausgehändigt. Am Ende muss immer noch der Kunde unterschreiben, und da besteht immer die Gefahr, dass en detail doch nicht alles so genau nachgelesen wird.“ (Quelle: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/finanzen/geldanlage-gruen-eu-verordnung-101.html)

Rolf Häßler nahm das bereits vor einiger Zeit in seinem Kommentar in der Frankfurter Rundschau zum Anlass für die Überlegung, was die Gretchenfrage »Wie hältst du es mit der Nachhaltigkeit?« für Banken und Finanzberater bedeutet: »Sie müssen eine breite Palette nachhaltiger Anlagemöglichkeiten anbieten und ihre Berater darin schulen, diese den Kunden kompetent erklären zu können.«

Mittlerweile gibt es dafür spezielle Schulungen und Weiterbildungsangebote. So haben sich zum Beispiel die Finanz- und Vorsorgeberater der 7x7finanz GmbH bereits vor drei Jahren zum »Fachberater für Nachhaltiges Investment« ausbilden lassen: in einem dreimonatigen Fortbildungslehrgang der Dortmunder ECOeffekt GmbH. Außerdem ist die 7x7finanz GmbH mit ihren Beratern Mitglied in zwei nachhaltigen Finanzdienstleister-Organisationen: dem Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG) und dem Netzwerk Ökofinanz21.

 

wie Risiko

Das magische Dreieck der Geldanlage aus Rentabilität, Sicherheit und Liquidität wurde inzwischen durch das vierte Element Nachhaltigkeit zum magischen Viereck. Dass nachhaltige Geldanlagen den konventionellen in punkto Rendite und Verfügbarkeit durchaus ebenbürtig sind, hat sich inzwischen herumgesprochen. Doch wie verhalten sich nachhaltige Geldanlagen in puncto Sicherheit, bergen sie ein höheres Risiko?

Dazu drei Stellungnahmen: Ali Masarwah von »Morningstar« schreibt in einem Kommentar auf boerse.ARD über Nachhaltigkeitsfonds: »Wenn man aber auf die Eigenschaften von Nachhaltigkeitsfonds blickt, dann sieht man, dass die Risiken in den Fonds unterdurchschnittlich sind und die Unternehmen von höherer Qualität, also besser gemanagt sind.« Bereits 2020 rief Larry Fink, CEO von Blackrock, in einem Brief die Chefs der wichtigsten Unternehmen weltweit zu mehr Klimaschutz auf, denn Klimarisiko sei auch Anlegerrisiko. (s. a. Artikel auf blog.crowddesk.de).

Und das WWF-Bankenrating vom November 2021 kam zu dem Ergebnis: »Zum zweiten Mal hat der WWF Deutschland eine Analyse des aktuellen Standes der Integration von Nachhaltigkeitsaspekten in Strategien, Prozesse und Produkte der größten deutschen Banken durchgeführt. Das Ergebnis zeigt, dass positive Bewegung klar festzustellen ist. Diese Bewegung reicht jedoch mit Blick auf die Anforderungen der Transformation zur nahezu Emissionsfreiheit 2045 weiterhin nicht aus. Eine zügige sowie systematische Integration angemessener Kriterien, Zielsetzungen und Prozessanpassungen in allen relevanten Geschäftsfeldern ist grundlegende Voraussetzung für klimagerechte Kapitalbereitstellung.«

 

wie SDGs (Sustainable Development Goals)

Im September 2015 verabschiedeten auf einem Gipfel der Vereinten Nationen alle Mitgliedsstaaten die Agenda 2030. Sie schafft die Grundlage dafür, weltweiten wirtschaftlichen Fortschritt im Einklang mit sozialer Gerechtigkeit und im Rahmen der ökologischen Grenzen der Erde zu gestalten. Das Kernstück der Agenda bildet ein ehrgeiziger Katalog mit 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals = SDGs).

Die 17 SDGs berücksichtigen erstmals alle drei Dimensionen der Nachhaltigkeit – Soziales, Umwelt, Wirtschaft – gleichermaßen. Die 17 Ziele sind unteilbar und bedingen einander. Ihnen sind fünf Kernbotschaften als handlungsleitende Prinzipien vorangestellt: Mensch, Planet, Wohlstand, Frieden und Partnerschaft. (Im Englischen spricht man von den „5 Ps“: People, Planet, Prosperity, Peace, Partnership)

Wie trägt fairzinsung dazu bei, die 17 nachhaltigen Ziele zu erfüllen? Auf fairzinsung werden nachhaltige Geldanlagen angeboten, die möglichst viele der SDGs erfüllen. Welche das jeweils sind, hängt von den finanzierten Projekten ab. Mehr dazu hier. Die angebotenen Geldanlagen können auch nach bevorzugten SDG-Kriterien gefiltert werden.

 

wie Transparenz

Anleger wollen wissen, in was sie investieren, erst recht bei nachhaltigen Geldanlagen. Deshalb ist Transparenz hier ein Muss. »Diesem Informationsbedürfnis kommen viele seriöse Anbieter mit detaillierten Angaben, die dem Europäischen Transparenz Kodex entsprechen, entgegen. Etwa: Welche nachhaltigen Strategien werden verfolgt, welche Messlatten werden angelegt? Welche Ausschlüsse gelten? Der Europäische Transparenz Kodex gilt für Nachhaltigkeitsfonds, die in Europa zum Vertrieb zugelassen sind und deckt zahlreiche Asset-Klassen ab, vor allem Aktien und Anleihen.« So beschreibt es Stefan Preuß in einem Artikel auf FondsDISCOUNT.de.

Die Unterzeichner des Europäischen Transparenz Kodex für Nachhaltigkeitsfonds bekommen das Europäische Transparenzlogo für Nachhaltigkeitsfonds verliehen. Dieses Logo gibt Anlegern die Möglichkeit geben, schnell und sicher festzustellen, ob und wo sie ausführliche Informationen über die nachhaltige Anlagestrategie eines Investmentprodukts finden. Weitere Informationen und eine Übersicht über die Unterzeichner des Europäischen Transparenz Kodex für nachhaltige Publikumsfonds gibt es auf der Seite des Forums Nachhaltige Geldanlagen (FNG).

 

wie Umweltanleihe

Soziale und ökologische Wirkung erzielen und dabei Gewinne erwirtschaften: Das können Anleger mit einer Umweltanleihe erreichen.

Umweltanleihen sind Anleihen, mit denen sich Banken, Staaten und Unternehmen Kapital für klima- und umweltschützende Projekte verschaffen. Solche Projekte sind etwa der Bau von Solarparks für die Energiewende oder die energetische Sanierung von Gebäuden. Umweltanleihen sind ein wachsendes Marktsegment. Auf fairzinsung können Sie zum Beispiel in den Bereich der Erneuerbaren Energien investieren, aktuell mit der neuen Solarenergie-Anleihe, Investments in nachhaltige Immobilien tätigen und ebenso mit Social Impact investieren.

 

wie verantwortungsvoll investieren

In jeder Krise ergibt sich die Chance, sein Verhalten zu überdenken und zu ändern mit Blick auf die Zeit danach. Das galt in der Corona-Krise. Es gilt auch in der aktuellen weltweiten Krise, die an den Grundfesten der Weltwirtschaft rüttelt und unabsehbare Auswirkungen auf die Energiemärkte, Finanzmärkte und unser Verständnis von Geldanlage hat. Und besonders gilt es für den Klimawandel und die notwendige Energiewende, um die schlimmsten Folgen einer drohenden Klimakatastrophe abzuwenden.

Wo es wirklich nachhaltige Geldanlagen gibt und welche Kriterien Anleger berücksichtigen sollte? Das beantwortet der Report »Wo der Euro den Boden berührt. Nachhaltig Geld anlegen – aber wie?«, den Sie hier finden: www.nachhaltig-anlegen.de.

 

wie Wert

Ein paar wert-volle Gedanken zum Wert, die für Investitionen in Nachhaltigkeit sprechen:

„Die Dinge haben nur den Wert, den wir ihnen geben.“
Molière

»Geld hat noch nie ein Bauwerk errichtet, eine Ware hergestellt, einen Schwerkranken operiert oder eine gute Investition empfohlen. Vor allem in der heutigen Welt ist Geld nichts weiter als ein Papier ohne Wert – abgesehen von dem Wert, den wir ihm geben.«
Tad Crawford, aus: Das geheime Leben des Geldes

„Es wäre keine menschlich überzeugende Gesellschaft, der alles wertlos gilt, was nicht bezahlt wird.“
Richard von Weizsäcker

 

wie die große Unbekannte oder das Malzeichen

»Egal ob als Formelzeichen für den Stoffmengenanteil in der Chemie, als römische Ziffer oder als Bestandteil zahlreicher Bandnamen ‒ das x beschreibt vieles und doch wieder nichts. Als unbekannte Größe ist es vielseitig einsetzbar. Die Mathematik widmet ihm sogar einen eigenen Teilbereich: die Algebra. Sie beschäftigt sich mit unbekannten Variablen in Gleichungen, die durch das x dargestellt werden.« (Quelle: rechenguru.de)
X steht aber auch für das Multiplikationszeichen. Zum Beispiel, indem sich Geldwerte durch ihre Investition in nachhaltige Sachwerte vermehren und diese sich umgekehrt mit produktiven Erträgen auswirken. Dann ist x auch keine unbekannte Größe mehr! Anregungen für Investments in Sachwerte finden Sie immer aktuell unter: https://www.fairzinsung.com/produkte/

 

wie Yunus

Der bengalische Wirtschaftswissenschaftler Muhammad Yunus ist einer der Begründer des Mikrofinanz-Gedankens. 2006 wurde er mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. 2020 plädierte er zusammen mit 200 anderen Wissenschaftlern und anderen bekannten Persönlichkeiten für ein „Nein zu einer Rückkehr zur Normalität“. Gemeinsam appellierten sie an die Welt, an Wirtschaft und Bürger, unseren Lebensstil und unseren Verbrauch tiefgreifend zu verändern, denn das Leben auf der Erde ist durch die aktuelle ökologische Katastrophe bedroht. Es handelt es sich um einen globalen Zusammenbruch, dessen Folgen unermesslich sein werden. Sie forderten Staats- und Regierungschefs und Bürger dazu auf, endlich an einer umfassenden Überarbeitung der Ziele, Werte und Einsparungen zu arbeiten.

Quelle: oekonews.at

 

wie Zertifikate und Ziele

Orientierung im Dschungel der nachhaltigen Anlagen liefern verschiedene Zertifikate wie das FNG-Siegel, die Dow Jones Nachhaltigkeits-Indizes, Morningstar oder EcoReporter. Allgemein gültige Standards und die EU-Regularien (siehe Q wie Qualität) sorgen für Verbesserungen.

Ein weltweit anerkannter Maßstab für ökologisches Handeln sind die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) der Vereinten Nationen (UN). Sie sollen der Sicherung einer nachhaltigen Entwicklung auf ökonomischer, sozialer sowie ökologischer Ebene dienen. Den 17 Zielen hat sich die Plattform www.sdg-investments.com verpflichtet. Über die Plattform finden registrierte professionelle und institutionelle Investoren nachhaltige Kapitalanlagen, die ihren individuellen Anlagekriterien entsprechen.

 

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