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Ein Ende der Preisrallye ist nicht in Sicht

Bei den deutschen Strompreisen sind die 30ct je kWh bereits deutlich überschritten und alle Experten rechnen damit, dass die Strompreise noch weiter steigen werden. Zum ersten Mal seit Jahrzehnten ist die Inflationsrate in Deutschland dadurch auf über 4 Prozent gestiegen, denn die Steigerung der Strompreise für die privaten deutschen Haushalte betrug im letzten Jahr stolze 9 Prozent. Der steile Anstieg wird durch die Analyse des Vergleichsportals Verivox in der Grafik sehr anschaulich. In diesem Jahr jagt ein Energiepreis-Allzeithoch das nächste.

Viele Faktoren treiben den Strompreis

Auf tagesschau.de titelte Angela Göpfert bereits im September: „Strompreise auf Rekordkurs – Deutsche zahlen immer mehr für Strom“ und belegte, dass 2023 schon Versorgungsengpässe drohen könnten. Auch Verivox rechnet kurz- und mittelfristig nicht mit sinkenden Strompreisen.
Die Gründe für den Rekordpreis sind vielfältig:
Einerseits verhagelte das Wetter mit viel Regen, wenig Wind und noch weniger Sonne die Ausbeute an erneuerbarer Energie, wie die Statistik des Statistischen Bundesamtes (Destatis) zeigt. Im ersten Halbjahr 2021 wurde deutlich weniger Windkraft und Solarenergie produziert als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Lediglich die Ausbeute an Biogas und die Energieproduktion der sonstigen erneuerbaren Energieträger blieben unverändert.

Andererseits reagiert auch der Strompreis für die Privathaushalte auf den exorbitanten Preisanstieg der Großhandelspreise, insbesondere seit dem Sommer. Dieser wird vor allem getrieben durch den Gaspreis und die Stromgewinnung aus Gas. Dadurch, dass die emissionsintensive Energieproduktion, wie z.B. durch Kohle, nun verstärkt eingesetzt wird, steigt der Strompreis aufgrund von dafür notwendigen CO2-Emissionszertifikaten.

Optionen für VerbraucherInnen: Anbieterwechsel, Strom sparen oder Strom produzieren

Wir als VerbraucherInnen der privaten Haushalte haben dennoch einige Möglichkeiten auf den Preisanstieg zu reagieren. Bei einer Erhöhung des Strompreises beim eigenen Anbieter besteht grundsätzlich ein gesetzliches Sonderkündigungsrecht. Dann sollten Sie die Preise verschiedener Anbieter vergleichen und den Anbieter gegebenenfalls wechseln.

Auch Strom sparen durch das Senken des eigenen Verbrauchs spart heutzutage soviel Geld wie noch nie.

Hier haben wir einige gute Energiespar-Tipps für Sie gesammelt:

  1. Bei der Anschaffung neuer Geräte auf Energieeffizienzklassen achten
  2. Bei allen elektronischen Geräten den Stand by Modus nicht dauerhaft nutzen – das umgeht man komfortabel mit abschaltbaren Steckerleisten
  3. Beleuchtung soweit möglich auf LED umstellen
  4. Kühlschrank und Tiefkühltruhe regelmäßig abtauen und NICHT neben Wärmequellen platzieren und IMMER die Kühlschranktür schließen
  5. Die Waschmaschine immer voll füllen und die Wasch-Temperatur im Zweifel niedriger wählen (das gilt auch für die Spülmaschine und den Wäschetrockner) – und auf Vorwäsche verzichten, diese ist sehr selten notwendig, an der Luft trocknet die Wäsche übrigens kostenlos
  6. Beim Kochen den Wasserkocher nutzen, passende Töpfe verwenden und diese mit Deckel schließen – sonst geht zuviel Energie verloren
  7. Eine gute Nachricht, für alle, die regelmäßig bügeln: Nur das Nötigste bügeln (wenn man auf Knitterfalten angesprochen wird, dann einfach: „Alles für die Umwelt!“ antworten) –  und stets beim Bügeln die Restwärme des Bügeleisens nutzen
  8. Ladegeräte für Mobiltelefone und andere Endgeräte nach der Nutzung immer vom Netz trennen (denn das Ladegerät verbraucht auch, wenn es nur in der Steckdose steckt Strom)
  9. Sparduschköpfe nutzen, denn diese reduzieren den (Warm-) Wasserverbrauch deutlich
  10. Akkus anstatt Batterien verwenden – das ist auf Dauer energieeffizienter und auch günstiger

Energie und Geld sparen mit Balkonkraftwerken

Energiepreise senken kann man auch dadurch, dass man selbst Strom produziert und in den Kreislauf einführt. Das geht für alle Hausbesitzer mit der Nutzung von Solar-Energie, aber auch für jeden, der über Balkon, Garten oder Terrasse verfügt. Mit einem eigenen Balkonkraftwerk leistet man einfach und unkompliziert seinen ganz persönlichen Beitrag zur Energiewende. Ein Balkonkraftwerk ist eine Mini-Solaranlage, die mit einem Stecker an das Stromnetz von Haus oder Wohnung angeschlossen wird. Der produzierte Strom kann unmittelbar für den eigenen Bedarf genutzt werden und fließt über die Steckdose am Balkon zu den Verbrauchern wie Computer, Fernseher, Kühlschrank und Waschmaschine an anderen Steckdosen im Haushalt.

Besonders attraktiv werden die Balkonkraftwerke dadurch, dass sie in vielen Fällen von Städten und Gemeinden gefördert werden. Doch die Fördertöpfe sind begrenzt.

Hilfreiche Informationen zu Balkonkraftwerken finden Sie hier: https://www.fairzinsung.com/alle-investments/balkonkraftwerke/.

Quellen:

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/strompreise-deutschland-vergleich

https://www.verivox.de/

https://www.destatis.de

Bildnachweis: Pixabay

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